"Anders gehen": Pilgerweg im Heilbad eröffnet
An sieben Stationen zur Ruhe kommen und Impulse für den Alltag erhalten
Das Pilgern ist eine alte Tradition, bei der sich Menschen auf den Weg begeben, um sich Gott zu nähern. Heute hat das Pilgern neben den religiösen Motiven noch zahlreiche weitere. So geht es immer häufiger auch um Sinnsuche, Selbstfindung oder das Abschalten vom Alltag.
Dabei muss der Weg aber nicht etwa gleich der Jakobsweg sein. Sich aufmachen, das geht auch im Kleinen. Wie etwa auf dem neuen Pilgerweg in Bad Westernkotten.
Der erste offizielle Pilgerweg des Heilbades ist nach zwei Jahren Planung nun eröffnet. Sein Motto lautet „Anders gehen“.
Die Idee entstand während der Corona-Pandemie, als Treffen schwierig waren. Es bildet sich ein Arbeitskreis und die Arbeiten begannen. „Mittlerweile ist wieder so viel los, dass es Möglichkeiten zum Innehalten braucht“, findet Anette Sellmann, eine der Hauptinitiatorinnen des Weges.
Hauptziel ist es, das die Pilger auf dem Weg zur Ruhe kommen und dabei Impulse erhalten. An verschiedenen Stationen soll der Blick auf das eigene Leben, die Natur oder auch Gott und die Welt geschärft werden. „Wir wollen alle Zielgruppen ansprechen: Gläubige, aber auch Menschen, die einfach spirituelle Impulse wünschen. Wir sind überzeugt, dass der Weg auch viele gute Gedanken für Menschen parat hält, die, die Bindung zur Kirche verloren haben“, erklärt Annette Filz vom Team des Arbeitskreises. Auch viele unserer Kurgäste sind auf der Suche nach Orientierung, fügt Anette Sellmann hinzu.
An der Gestaltung des Weges haben sowohl katholische als auch evangelische Christen gemeinsam gearbeitet. Finanzielle Unterstützung für die Umsetzung kam vom Erzbistum Paderborn. Die Rentnertruppe des Kurortes hat dann die Schilder aufgestellt und die Wege markiert.
Der Heilbad-Pilgerweg beginnt in Pastors Garten neben der Kirche. Der Weg ist ca. neun Kilometer lang und es werden sieben Stationen angesteuert.
Neben Pastors Garten gehören dazu die Schäferkämper Wassermühle, die Josefslinde, der Erwitter Bruch, das zweite Gradierwerk im Kurpark, das Pfadfinderhaus und das Naturschutz- und Moorabbaugebiet Muckenbruch. Zum Nachdenken regen Bibelworte, Texte aus der Literatur und Impulsfragen an den einzelnen Stationen an. Die Themen sind passend zum jeweiligen Ort gewählt, erläutert Elisabeth Hollenbeck. In Pastors Garten lautet die Frage an die Pilger, die sich auf den Weg machen wollen: „Was möchte ich mitnehmen auf den Weg? Was will ich zurücklassen“. Vertiefende Informationen können mit dem Mobiltelefon mittels eines QR-Codes abgerufen werden. Auf einem großen Schild in der Nähe des Starpunktes wird der komplette Pilgerweg beschrieben. Zudem sind in Pastors Garten Flyer erhältlich. Zukünftig sollen auch geführte Pilgertouren angeboten werden. Genauerer Informationen gibt es dann in der Tourist-Information, Westerntor 5c.
Weitere Informationen: www.anders-gehen.de.
Auf dem neuen Pilgerweg können die Wanderer zur Ruhe kommen und erhalten Impulse und Anregungen für den Alltag. An der Umsetzung maßgeblich beteiligt waren (v.l.n.r.) Annette Filz, Heike Henneboel, Jessica Hendrikes, Elisabeth Hollenbeck, Annette Sellmann, Rüdiger Nischak, Brigitte Schetschok, Rainer Schetschok, Annette Nischak und Pfarrer Rainer Stahlhacke.